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Keine Zubringerbahn Neustift – Schlick!


Ein Liftprojekt droht wertvolle Naturräume und Kulturlandschaften im Stubaital zu zerstören. Trotz zahlreicher Negativmerkmale, misslungener Abstimmungen und gewichtiger Gegenargumente wollen einzelne Touristiker an diesem aus der Zeit gefallenen Vorhaben festhalten.

Unsere Ziele:

  • Die Goldsutten, das Gebiet der Kaserstattalm und die Kalkkögel vor einer Verbauung durch Lifte und Pisten schützen.
  • Die für das Neustifter Ortsbild charakteristischen „Möser“ erhalten.
  • Ein Umdenken bei den Entscheidungsträgern in Richtung naturverträgliche und zukunftstaugliche Tourismusstrategien erwirken.

Wer wir sind:

Naturverbundene Menschen, denen das Stubaital am Herzen liegt.


Aktuelles

21.02.2022: Wir haben folgende Fragen an die wahlwerbenden Listen gestellt:

1.      Zubringerbahn Neustift-Schlick

Die Zubringerbahn ist endgültig Geschichte. Die Faktenlage und wie es dazu
kam, ist hinlänglich bekannt und deshalb wird darauf nicht näher eingegangen.
Ein wesentlicher Punkt bedarf aber einer näheren Betrachtung:

Mit Beschluss vom 24.02.2021 hat die Gemeinde Neustift der Überspannung des
Gemeindegutsagrargrundstücks 259/1 mehrheitlich zugestimmt. Bis heute ist aber
keine Dienstbarkeit eingeräumt. Dadurch hat niemand ein Recht erworben und es
wurde naturgemäß auch keine vertragliche (zivilrechtliche) Verpflichtung
eingegangen, an welche auch ein neuer Gemeinderat gebunden wäre.

Deshalb wäre eine neuerliche Beschlussfassung durch den neuen Gemeinderat,
bei der die Zustimmung zur Einräumung der Dienstbarkeit wieder aufgehoben wird,
jederzeit möglich und aus unserer Sicht dringend notwendig. Eine politische
Ablehnung des Projekts wäre eine inhaltliche Bestätigung eurer Wahlprogramme
und zugleich Unterstützung für die vernünftige und zukunftsorientierte Entscheidung
der privaten Grundbesitzer.

Würde eure Liste eine neuerliche Beschlussfassung herbeiführen oder
eine solche unterstützen? Wie würde eure Liste abstimmen?

2.      Naturpark Stubaital

Eure Listen sprechen sich für nachhaltiges Denken und Handeln aus. Es freut
uns, dass ihr Projekte wie den „Wilde Wasser Weg“ als Positivbeispiel für
zukunftsorientierten Tourismus anführt. Mit der Errichtung eines Naturparks
Stubaital könnte dieser erfolgreiche Pfad weiter beschritten werden. Leider
wurden in der Vergangenheit Chancen für eine Realisierung ausgelassen. Dabei
genügt der Blick in die Nachbarregionen Ötztal, Kaunertal, Zillertal, Karwendel
usw., um die zahlreichen Vorteile zu erkennen. Weitere Infos dazu im Anhang.

Die Genehmigung der Naturparks erfolgt durch die Tiroler Landesregierung.
Nur durch ein geschlossenes Auftreten aller Stubaier Gemeinden ist eine
Etablierung möglich. Der neue Gemeinderat von Neustift kann dabei mit gutem
Beispiel vorangehen.

Was ist dazu eure Meinung? Würde sich eure Liste aktiv für eine
Realisierung der Naturparkidee stark machen?

Die Antworten der Listen haben wir hier zusammengefasst. Es sind interessante Aussagen dabei.

 

28.12.2021:

Die Vernunft hat gesiegt!

Vor wenigen Tagen verweigerten die zwei größten Grundbesitzer die Nutzung ihrer Grundflächen für die geplante Zubringerbahn Neustift-Schlick. Damit ist das Projekt endgültig vom Tisch. Wir freuen uns, dass nach jahrelangem Ringen schlussendlich die Vernunft gesiegt hat. Das Projekt hatte zu viele Schwachstellen – es wäre ein zu großer Eingriff in die Natur bei einem mehr als zweifelhaften Nutzen gewesen. Ein HERZLICHES DANKESCHÖN allen Unterstützerinnen und Unterstützern! Das Engagement hat sich gelohnt.

Ein Rück- und Ausblick:

Das Vorhaben, das Skigebiet Schlick 2000 im Bereich der Goldsutten zu erweitern und eine Zubringerbahn von Neustift auf das Sennjoch zu errichten, hat seine Wurzeln in den 1980er-Jahren. Aufgrund negativer Gutachten musste das Projekt damals zurückgezogen werden. Trotzdem wurde Anfang der 2000er-Jahre ein neuerlicher Anlauf gestartet. Die Zubringerbahn wäre ein wesentlicher Bestandteil des sogenannten Brückenschlages (Verbindung Schlick 2000 – Axamer Lizum) gewesen. Dieser wurde jedoch im Jahr 2015 von der Tiroler Landesregierung abgelehnt. Trotzdem wurde das Projekt Zubringerbahn von einzelnen Stubaier Touristikern weiterverfolgt.

Politisch umstritten

Auch auf gemeindepolitischer Ebene poppte das Thema immer wieder auf. Unser Versuch, die politischen Parteien von der Sinnlosigkeit des Projekts zu überzeugen, fiel zunächst nicht bei allen auf fruchtbaren Boden. Während die „Gemeinschaftsliste Neustift“ um Vizebürgermeister Andreas Gleirscher, die Liste „Zukunft Neustift“ mit Friedl Siller und der freie Mandatar Patrick Berger unsere Ansichten teilten, waren es insbesondere die Listen „Junges Neustift“ um Bürgermeister Peter Schönherr und „Für Neustift“ von Martin Pfurtscheller, die für die Umsetzung des Projekts eintraten. Selbst eine negative Abstimmung für die Nutzung eines Gemeindegutsagrargrundstücks zur Überspannung für die Zubringerbahn im Juni 2018 (9:8 gegen die Überspannung) wurde von diesen Listen nicht als endgültig angesehen. Stattdessen kam es im Februar 2021 zu einem neuerlichen Anlauf, bei dem die gewünschte Mehrheit für das Projekt zustande kam (7:9, 1 Enthaltung), weil Daniel Illmer (Liste „GWZ“, kandidiert 2022 nicht mehr) seine Meinung änderte.

Kostenintensive Planungen trotz fehlender Zustimmung der Grundbesitzer

Nach wie vor, und wie von uns immer wieder aufgezeigt, fehlte aber das Fundamentalste: die Zustimmung der restlichen Grundbesitzer für die Nutzung ihrer Grundstücke. Das wäre so, als wenn ein Häuslbauer sich bereits mit der Detailplanung des Dachstuhls beschäftigt, ihm aber noch nicht einmal das dafür notwendige Grundstück gehört. Umso unverständlicher ist die Vorgangsweise, dass über viele Jahre TVB-Mittel (Mitgliedsbeiträge) und teils auch Gemeindegelder (Infrastrukturgesellschaft) in die Planung des Projekts geflossen sind.

Sieg der Natur – Weg frei für zukunftstaugliche Projekte

Nun verweigern zwei Grundbesitzer die Nutzung ihrer Grundflächen und besiegeln somit das Ende des Projekts. Einer davon ist Franz Gleirscher, der als Bürgermeisterkandidat die Liste „Junges Neustift“ in die Gemeinderatswahl 2022 führen wird. Jene Liste, die bisher immer für die Skigebietserweiterung/Zubringerbahn stimmte. Die Mandatare haben ihre Meinung geändert. Sie stehen geschlossen hinter ihrem neuen Spitzenkandidaten. Seine Ablehnung begründet er damit, dass die massiven Natureingriffe nicht vertretbar und bzgl. der Genehmigungsfähigkeit zu viele Fragen offen sind. Damit folgt er unserer Argumentationslinie.

Warum kommt diese Entscheidung (erst) jetzt? Vieles hätte man sich ersparen können – auch im wortwörtlichen Sinn. Spielt auch die GR-Wahl eine Rolle? Nicht ganz aus der Luft gegriffen, wenn man bedenkt, welch großen Zuspruch wir erhalten haben – allein im Neustifter Ortsteil Gmoch votierten bei einer Befragung über 80 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner gegen das Projekt.

Diese Fragen drängen sich natürlich auf, auch wenn schlussendlich das Ergebnis zählt – diese Skigebietserweiterung/Zubringerbahn ist Geschichte und darüber freuen wir uns. Jetzt kann endlich Energie in zukunftstaugliche Projekte gesteckt werden. Auch wir wollen uns konstruktiv einbringen und hätten einen Vorschlag: Die Ausweisung eines Naturparks für das Stubaital. Das wäre eine perfekte Ergänzung zu den erfolgreichen Projekten „Wilde Wasser Weg“ und „Seven Summits“. Zudem könnten mithilfe von EU- und Landesfördermitteln positive Impulse für eine nachhaltige Entwicklung der gesamten Region gesetzt werden. Weitere Infos zum Naturpark gibt es hier.

16.12.2021: AUS FÜR DIE ZUBRINGERBAHN! Die zwei größten Grundbesitzer verweigern ihre Zustimmung. Wir freuen uns riesig. Eine umfassendere Analyse von unserer Seite kommt demnächst. (Berichte: Bezirksblätter, Tiroler Tageszeitung)

11.12.2021: David Pittl (33 Jahre) bringt frischen Wind in den Schlick-Vorstand. In einem bemerkenswerten Bezirksblätter-Interview beschreibt er seine Ideen für eine Modernisierung der Schlick. Zur geplanten Zubringerbahn sagt er Folgendes: „Als David Pittl bin ich nach Abwägung aller Argumente nicht Feuer und Flamme. Laut meinem Wissensstand ist das Projekt, in der Form wie es jetzt geplant ist, aus verschiedenen Gründen auch nicht mehr umsetzbar. Da geht es um den Kostenpunkt und vieles mehr. Ich glaube, dass auch die Mehrheit der Stubaier Bevölkerung gegen diese Zubringerbahn ist. Für eine sinnvolle Weiterentwicklung der Schlick gibt es im Skigebiet selbst realistische Hebel, bei denen man ansetzen könnte.“

 

26.07.2021: Viele Menschen solidarisieren sich mit unserem Anliegen, die Goldsutten zu erhalten. Vor wenigen Tagen hat eine Gruppe engagierter Naturschützer*innen am Sennjoch ein Transparent entrollt. Zu dieser Aktion ist auch ein kurzer Videoclip entstanden. Vielen Dank für eure Unterstützung!

14.06.2021: Wie kürzlich eine Erhebung bestätigt hat, haben die Neustifter Möser (der Bereich der geplanten Talstation) einen besonderen und sehr seltenen Bewohner: das Braunkehlchen. Der geschützte und vom Aussterben bedrohte Vogel findet hier geeignete Brutplätze. Solche gibt es nur noch wenige.

08.06.2021: Die erste Folge des „Stubaier Berghoagarschts“ ist online. In dieser Kurzvideo-Reihe melden sich Stubaier Berge zu brennenden Themen des Tales zu Wort.

07.06.2021: Das Protokoll zur Gemeinderatssitzung vom 24. Februar mit der Abstimmung über das Liftprojekt ist inzwischen online nachlesbar. Wie berichtet, wurde nach der Sitzung eine Beschwerde bei der Gemeindeaufsicht eingebracht, weil die Unbefangenheit mehrerer Gemeinderäte angezweifelt wird. Die Entscheidung der Behörde liegt noch nicht vor.

04.05.2021: Unser Video wurde mittlerweile über 10.000mal angesehen. Vielen Dank für die zahlreichen positiven Rückmeldungen!

 

26.04.2021: Eine Befragung in der Neustifter Siedlung Gmoch, dem Standort der geplanten Talstation, führt zu einem eindeutigen Ergebnis: 81,63% der wahlberechtigten Einwohnerinnen und Einwohner lehnen das Liftprojekt Neustift-Schlick ab, 14,28% sind dafür und 4,09% wollten sich nicht festlegen. Die Mehrheit fürchtet, neben der zunehmenden Verkehrs- und Lärmbelastung, auch den Verlust eines wichtigen Hochwasser-Schwemmgebiets, Probleme bei der Trinkwasserversorgung durch Bauarbeiten im Quellgebiet und ein erhöhtes Vermurungsrisiko im Zusammenhang mit dem Trassenbau.

„Diese Umfrage, die wohl auch als allgemeines Stimmungsbild in der Bevölkerung angesehen werden kann, spricht eine klare Sprache: wir wollen dieses Projekt nicht!“ so die Umfrage-Initiatoren (Arnold Holzknecht, Martin Stern und Paul Schöpf – am Bild v.l.), die sich die Frage stellen: “Wie viel Widerstand ist noch nötig, damit die Projektwerber endlich auf die Bevölkerung hören?“

20.04.2021: „In Österreich verfolgen Touristiker Grossprojekte, die in der Schweiz so nicht mehr möglich sind. Doch die Bevölkerung will eine andere Art von Tourismus“, so das Fazit eines aktuellen Berichts der Neuen Zürcher Zeitung. Gemeint ist dabei auch das Liftprojekt Neustift-Schlick.

06.04.2021: Josef Essl hat in der Zeitschrift „Innsbruck Alpin(S. 14-18) einen sehr guten Beitrag verfasst. Anhand zweier Beispiele, darunter auch das Liftprojekt Neustift-Schlick, geht er der Frage nach, wohin die touristische Reise in Tirol geht.

02.04.2021: Das Liftprojekt war wieder Thema in mehreren Berichterstattungen – auch österreichweit. Eine spannende Entwicklung gibt es rund um die Gemeinderatsabstimmung vom 24. Februar. Gegen mehrere Gemeinderäte wurde eine Aufsichtsbeschwerde eingebracht, weil ihre volle Unbefangenheit angezweifelt wird. Die Gemeindeaufsicht prüft nun diese Fälle. Sollte die Befangenheit auch in nur einem Fall bestätigt werden, hätte das Auswirkungen auf die bereits erfolgte Abstimmung, weil bekanntlich eine einzige Stimme ausschlaggebend war.

22.03.2021: Zahlreiche Gäste des Stubaitals lehnen die Skigebietserweiterung Neustift-Schlick ab. Besonders lesenswert ist der Kommentar eines besorgten deutschen Gastes , der seit Jahrzehnten mehrmals pro Jahr ins Stubai kommt und sich hier daheim fühlt – zu finden in unserer Rubrik „Stimmen“ (ganz nach unten scrollen).

16.03.2021: Wir sind eine bunt gemischte Bürgerinitiative, die sich zu parteipolitischer Neutralität bekennt. Dennoch freut es uns, wenn wir von politischer Seite Unterstützung erhalten. Deshalb möchten wir all jene Neustifter Gemeinderäte positiv hervorheben, die mit ihrer Abstimmung Weitblick bewiesen haben:
Andreas Gleirscher, Anita Siller, Georg Gleirscher und Karl Pfurtscheller (Gemeinschaftsliste Neustift) – eine lesenswerte Begründung für ihr Abstimmungsverhalten gibt es auf ihrer Website.
Friedrich Siller (Zukunft Neustift) – auf der Website gibt es eine Zusammenfassung und gute Begründung seines Abstimmungsverhaltens.
Norbert Gleirscher (GWZ – Gemeinsame Wirtschafts- und Zukunftsliste Neustift)
Patrick Berger (freier Mandatar)

Die Tiroler Grünen verleihen einmal pro Jahr die Brechstange, den Preis für das rücksichtsloseste Tourismusprojekt des Jahres. Dieses Jahr geht der unrühmliche Preis an die Verantwortlichen für das Projekt Zubringerbahn Neustift-Schlick. Gebi Mair erklärt in einem Video, warum.

05.03.2021: Wir haben unsere Rubrik „Bilder“ aktualisiert.

02.03.2021: Die Tiroler Tageszeitung berichtet. In den Foren der Zeitungen und in den Sozialen Medien äußern sich viele Menschen zu diesem Thema. Zwei Dinge, die dabei auffallen: 1) Es gibt so gut wie keine Projektbefürworter. 2) Auch zahlreiche langjährige Gäste des Stubaitals haben sich zu Wort gemeldet. Sie haben kein Verständnis für diese sinnlose Naturzerstörung.
Wir ersuchen die Projektwerber, endlich diese Stimmung ernst zu nehmen und die Pläne für die „Verbindungsbahn“ Neustift-Schlick, die in Wirklichkeit eine „Trennungsbahn“ ist, zurückzuziehen.

 

28.02.2021: Dieses Foto hat uns ein Paragleiter zugesendet. Das ist der Bereich unterhalb des Sennjochs, ca. in Bildmitte sollte der geplante Ziehweg verlaufen. Die Gleitschneelawinenproblematik, von der Robert Span in unserem Video spricht, ist darauf besonders eindrücklich sichtbar. Diese Lawinenart kann nicht künstlich ausgelöst (sprich gesprengt) werden. Wie sollte diese Gefahr entschärft werden? Mit hässlichen Verbauungen entlang der ganzen Trasse?

27.02.2021: Wir möchten wieder einmal auf unsere Rubrik Stimmen verweisen. Sie wächst mit jedem Tag. Die neuesten Kommentare findet ihr immer ganz unten 🙂

26.02.2021: Der Standard berichtet über das umstrittene Liftprojekt.

25.02.2021: Der Gemeinderat hat gestern mit knapper Mehrheit der für das Projekt notwendigen Überspannung von Gemeindegutsagrargründen zugestimmt (Bezirksblätter-Bericht). Dazu einige Gedanken von uns:

  • Das Ergebnis ist enttäuschend. Aber es war damit zu rechnen. Schon im Vorfeld hat sich abgezeichnet, dass sich Daniel Illmer nicht mehr an die Position halten wird, die er im Zuge des Wahlkampfs eingenommen hat. Für uns unverständlich, weil sich an seinen damaligen Gegenargumenten genau nichts geändert hat. Wir kritisieren an dieser Stelle aber nicht nur Daniel Illmer, sondern generell das Abstimmungsverhalten der Befürworter, die hier offensichtlich die Stimmung in der Bevölkerung und dabei speziell der Jungen ignorieren.
  • Wir betonen immer wieder: auch wir sind für eine sinnvolle touristische Weiterentwicklung im Stubaital. Mit dieser Abstimmung wurde jetzt allerdings der touristische Stillstand beschlossen. Die für andere, bessere Ideen benötigten Geldmittel stehen nicht mehr zur Verfügung, weil sie für dieses Projekt, das wohl nie umsetzbar sein wird, reserviert sind.
  • Die Debatte über diese Schigebietserweiterung ist eine Negativwerbung für das Stubaital. Viele Regionen verschreiben sich nachhaltigen und naturverträglichen Tourismuskonzepten und im Stubai wird auf eine Lift-Neuerschließung gesetzt, die völlig aus der Zeit gefallen ist.
  • Die Kosten sind ein großes Fragezeichen. Aus den anfänglich veröffentlichten 19 Millionen sind inzwischen schon 24,5 Millionen Euro geworden. Es gibt aber Einschätzungen von Experten, die sagen, dass der Bau realistischerweise über 30 Millionen Euro kosten wird. Kommt hier ein neuer Patscherkofel auf uns zu?
  • Das Projekt hat viele (unüberwindbare) Hürden vor sich:
    • Fehlende Zustimmung der Grundeigentümer
    • Keine Baustellen-Zufahrtsmöglichkeit auf der Berg-Südseite
    • Zahlreiche Ausschlusskriterien nach dem Tiroler Seilbahn- und Schigebietsprogramm (u.a. mehrere nachgewiesene Auerhuhn-Habitate; keine qualitativ hochwertigen Schipisten – an dieser Stelle verweisen wir noch einmal auf unser Video)
    • Die notwendigen Lawinensicherungsmaßnahmen müssten entweder direkt im oder im unmittelbaren Nahbereich des Ruhegebiets Kalkkögel erfolgen.
    • Vorkommen des streng geschützten Braunkehlchens im Bereich der Neustifter Möser (ornithologisches Gutachten liegt vor)
    • Nach dem Bodenschutzprotokoll der Alpenkonvention ist der Bau und die Planierung von Schipisten in „labilen Gebieten“ nicht erlaubt.
    • Wir erinnern daran, dass ein ähnliches Projekt im Bereich der Goldsutten schon einmal aufgrund vernichtender Gutachten abgelehnt wurde. Darin hieß es, dass „eine Erschließung […] äußerst gravierende und irreversible Schäden am Naturhaushalt und am Landschaftsbild bedeuten würde und deshalb strikt abzulehnen ist“ und „aufgrund der extremen Steilheit, der ständigen Rutschungen und der häufigen Lawinengefahr die gewaltigen Eingriffe in den Naturraum in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen würde[n]“. (Quelle)
    • Die zahlreichen Rückmeldungen aus der Bevölkerung machen uns sicher, dass der Großteil im Stubaital dieses Vorhaben ablehnt.

Bei anderen Projekten, die sich in die Länge ziehen, heißt es häufig: „Hätten wir das doch schon im Vorfeld gewusst, dann hätten wir uns viel Geld und Mühen erspart.“ Bei diesem Projekt sind unzählige Schwachstellen bekannt! Dennoch wollen die Projektwerber hier mit dem Kopf durch die Wand.

23.02.2021: Die Bezirksblätter berichten über die bevorstehende Weichenstellung im Neustifter Gemeinderat.

22.02.2021: Folgendes Mail ergeht an alle Gemeinderätinnen und Gemeinderäte von Neustift:

Sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates Neustift,

zwei Bemerkungen zur GR-Sitzung am 24.2.2021:

1. Corona
Wenn auch von der Gemeinde Neustift, im Besonderen den dafür verantwortlichen Mitarbeitern, alles unternommen wird, dass die Sitzung gemäß den Corona-Bestimmungen abgewickelt werden kann, fehlt uns für die Abhaltung einer Sitzung in dieser Größenordnung zur jetzigen Zeit das Verständnis, zumal aus dem Publikum ohnehin keine Wortmeldungen erlaubt sind. 

2. Sitzungsablauf
Im Gespräch mit Bürgermeister Hr. Peter Schönherr am Mittwoch, 17.02.2021, wurden uns zwei Plätze am Podium und die Möglichkeit einer kurzen Power Point Präsentation zugesichert. Im Folgegespräch am Freitag, 19.02.2021, war davon keine Rede mehr. Die zwei Podiumsplätze reduzieren sich auf einen und eine Präsentation unserer Standpunkte darf nicht erfolgen, erlaubt sind nur drei „Standbilder“. Eine faire Diskussionsveranstaltung, bei der beide Seiten die gleichen Möglichkeiten haben, sieht anders aus.

Diesen Umständen zum Trotz, werden wir dennoch an der Veranstaltung teilnehmen. Wir wollen keine Chance ungenutzt lassen, unser Anliegen vorzubringen. Bitte schaut euch das Informationsschreiben und unser Video an.

Mit freundlichen Grüßen

Für die Bürgerinitiative
Michael Stern, Robert Span und Karl-Heinz Töchterle

21.02.2021: Auch deutsche Medien haben über die geplante Schigebietserweiterung im Stubai berichtet – u.a. die Süddeutsche Zeitung.

20.02.2021: Trotz negativer Abstimmung im Juni 2018, erfolgt am Mittwoch, 24. Februar 2021, mitten in der Corona-Krise, ein neuer Anlauf – die Tiroler Tageszeitung berichtet. Zu Wort kommt auch der Fulpmer Hotelier, Schischulbesitzer und Bergführer Kurt Hupfauf, der dem Projekt Zubringerbahn Neustift-Schlick ebenfalls eine klare Absage erteilt.

18.02.2021: Die Projektwerber haben inzwischen eine professionelle Medienagentur für die Vermarktung ihres Anliegens beauftragt. Die Struktur der Website kommt uns irgendwie bekannt vor 😉

15.2.2021: POW (Protect Our Winters Austria), ein Verein für Klimabildung und nachhaltigen Tourismus, nimmt zum Projekt Zubringerbahn Neustift-Schlick Stellung. Ihr Fazit: „Dieses Projekt ist definitiv nicht mit den Zielen des naturverträglichen und zukunftsorientierten Tourismus kompatibel.“

11.2.2021: Wir bekommen nach wie vor sehr viele Rückmeldungen von Unterstützerinnen und Unterstützern. Auch in unserer Rubrik „Stimmen“ sind wieder neue, engagierte Menschen dazu gekommen. Ein Blick auf die vielen Statements lohnt sich! (Für die neuesten Kommentare ganz nach unten scrollen)

10.2.2021: Der ORF Tirol berichtet online und im Radio über die „umstrittene Skigebietserweiterung im Stubaital.“

9.2.2021: Der Österreichische Alpenverein wendet sich mit einer Presseaussendung an die Öffentlichkeit. Er lehnt die geplante Schigebietserweiterung im Stubaital ab und fordert ein Umdenken im Wintertourismus. Auf das dazugehörige Facebook-Posting reagieren hunderte Menschen. In den Kommentaren zeigt sich: es gibt kein Verständnis für derartige Projekte. Die Bezirksblätter berichten.

8.2.2021: Bei uns geht zurzeit die Post ab. Wir erhalten enorm viel Zuspruch – aus dem Stubaital, aber auch darüber hinaus. So zum Beispiel von Sebastian Pex, einem deutschen Gast, der seit 35 Jahren ins Stubaital kommt: „Ich schließe mich der ablehnenden Haltung vollumfänglich an! Die Menschen kommen zu euch, um von ihrem Alltag abzuschalten, eine schöne Zeit zu verbringen und die Natur durch diverse Aktivitäten zu erleben (egal ob zu Fuß, dem Mountainbike, am Fels oder auf Ski, etc.). Die Betonung liegt hier auf NATUR! Ein „Zubauen“ des Tals ist an der Stelle meiner Meinung nach nicht der richtige Weg. Nehmt euch und dem Tal nicht das, was euch ausmacht!

7.2.2021: Die Berg- und Schiführer von Stubai – ALPIN äußern sich öffentlich zu diesem Thema. Auch sie setzen sich geschlossen für den Schutz der Goldsutten ein.  

6.2.2021: Wir präsentieren unsere Position in der Tiroler Tageszeitung

5.2.2021: Wir präsentieren unsere Position in den Bezirksblättern

5.2.2021: Die Projektwerber präsentieren ihre Pläne in den BezirksblätternSie behaupten, beim Projekt würden sich „ökologische und ökonomische Synergien“ ergeben. Auch wenn man sich sehr bemüht, diese findet man beim besten Willen nicht. Vielmehr wäre es nur eine sinnlose Naturzerstörung. 

4.2.2021: Die Projektwerber präsentieren ihre Pläne in der Tiroler Tageszeitung. Darin rühmen sie sich u.a. damit, das Gespräch mit den „Projektgegnern“ gesucht zu haben und versuchen den Eindruck zu vermitteln, dadurch alle Bedenken beseitigt zu haben. Fakt ist das Gegenteil. Die Gesprächseinladung erfolgte von unserer Seite und die zahlreichen Gegenargumente sind in Zeiten allgemeiner wirtschaftlicher Sorge schlagkräftiger denn je!